Die Diagnose einer lebensbedrohlichen Erkrankung hat erhebliche Auswirkungen auf den ganzen Menschen in seiner psychophysischen und sozialen Existenz. Die Eröffnung der Diagnose wird oft wie ein schwerer Schock erlebt und danach ist nichts mehr wie vorher. Das ganze bisherige Leben ist in Frage gestellt angesichts der Fragen, die in diesem Moment auftauchen: Werde ich die Erkrankung überleben, welche belastenden Behandlungen werde ich erleiden müssen, welche Auswirkungen wird der Verlauf der Erkrankung auf mich, meine Familie und meinen Beruf haben, wieviel Zeit habe ich noch. Viele Menschen reagieren in dieser Situation mit Angst, Depression und Verzweiflung oder auch ohnmächtiger Wut.
Oft wird der naturwissenschaftlichen Medizin vorgeworfen, diese Dimension sträflich zu vernachlässigen und sich nur auf den erkrankten Körper oder sogar nur auf das erkrankte Organ zu konzentrieren.
Wir möchten unsere Patienten mit all ihren Sorgen und Ängsten wahr nehmen, verstehen und Ihnen mit Rat und Tat zur Seite sehen. Vieles lässt sich im vertrauensvollen ärztlichen Gespräch bewältigen.
Aufrichtige Information ist eines der besten Mittel gegen die Angst. Wenn die hochdrängenden Gefühle jedoch übermächtig werden und nicht mehr kontrolliert werden können, kann eine psychotherapeutische Intervention sinnvoll sein. Wir helfen dann gerne, die geeigneten Therapeuten zu finden.
Viele Menschen möchten sich angesichts der Erkrankung neu orientieren und suchen nach Wegen, wie sie die Situation besser bewältigen und verarbeiten können. Angebote wie Selbsthilfegruppen, Entspannungstherapien, kreative Therapien wie Maltherapie und Kunsttherapie, Heileurythmie oder die Beschäftigung mit der eigenen Biographie kann die eigenen Kräfte stärken, Freiräume schaffen und die Selbstreflektion fördern. Auch hier können wir bei der Suche nach geeigneten individuellen Wegen helfen.
Alle Ärzte unserer Praxis haben durch eigene therapeutische Selbsterfahrung und durch Zusatzqualifikationen in den Bereichen Psychosomatik, Psychotherapie und Psychosoziale Onkologie (Broschüre der Deutschen Krebshilfe e.V. zu Sozialleistungen bei Krebserkrankungen) die Offenheit und die Kompetenz, auftretende seelische und soziale Probleme zu erkennen und sie auch in dieser Hinsicht zu begleiten und zu behandeln.